Meine Arbeit mit Assistenzhunden
Assistenzhunde sind dazu ausgebildet, Menschen mit körperlichen, geistigen oder seelischen Problemen bei der Bewältigung des Alltags zu helfen.
Sie werden in folgende „Berufsgruppen“ unterteilt:
Blindenführhunde
Blindenführhunde werden ausgebildet, um ihren Besitzer das Augenlicht so gut wie möglich zu ersetzen.
- Sie suchen nach Hörzeichen markante Punkte und zeigen diese an, wie z.B.: Wege, Zebrastreifen, Ampel, Ein- u. Ausgänge, Lift, Sitzgelegenheit, Haltestellen, Verkehrsmitteln usw.
- Schützen vor Gefahren z.B.: Abgrundverweigerung
- Arbeiten selbständig, suchen Wege zurück, zeigen Hindernisse an oder umgehen sie, wie z.B.: Baustellen, Höhenhindernisse usw.
Das verleiht unseren durch das Schicksal benachteiligte Mitmenschen
- ein ruhiges und entspanntes Gehen,
- Gibt ihnen ihre Unabhängig- und Selbständigkeit wieder zurück
- Blindenführhunde kennen keine Dienstzeiten, sie stehen ihren Besitzer Tag und Nacht zur Seite.
Servicehunde
Die Aufgaben der Servicehunde sind die fehlende körperliche Einschränkung ihrer Besitzer auszugleichen.
Sie werden speziell je nach Bedarf des künftigen Hundehalters ausgebildet, z.B.:
diverse Gegenstände aufheben und bringen, Türen- Schubladen öffnen und schließen, Schalter- Knöpfe betätigen, Hilfe holen usw.
Signalhunde
Signalhunde werden Trainiert auf diverse Geräusche, verschiedene Verhaltensarten- oder Muster von Menschen zu achten und melden.
Zu den Signalhunden zählen:
- Hunde für Hörbehinderte
- Diabetes- und Epilepsiewarnhunde
- Autismusbegleithunde
- Hunde für Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)
Therapiehunde
Therapiehunde geben mehrfach- bzw. schwerstbehinderten oder seelisch belasteten Kindern und Erwachsenen die Möglichkeit, ein anderes Lebewesen „hautnah“ über Streicheln, Kuscheln, aber auch Spielen und physiotherapeutische Übungen – je nach Möglichkeit und Fähigkeit des Behinderten – zu erleben und trägt zur positiven Aktivität, seelischer Ausgeglichenheit und Harmonie sowohl des Behinderten als auch seiner Familie oder Betreuungsorganisation bei.
Hunde für Merhfachbehinderte
Diese Ausbildung erfordert sehr viel Erfahrung eines Trainers. Hier handelt es sich um eine Doppelausbildung eines Hundes, wie z.B.: Stützführhund (Blindenführ- & Servicehund), Hunde für Taubblinde (Blindenführ- & Signalhund, usw. In dieser Ausbildung wird der künftige Hundehalter schon in das Training mit einbezogen.
Oftmals zeigt sich während eines Trainingslauf mit dem künftigen Besitzer, dass der Assistenzhund ihn auch noch bei verschiedenen, nicht vorhersehbaren Dingen unterstützten kann.
Alle Assistenzhunde müssen folgende Voraussetzung haben:
- Ein besonders ruhiges und sicheres Wesen
- Außergewöhnliche Menschenfreundlichkeit
- Soliden Grundgehorsamkeit
- Freude zur selbständigen Arbeit
- Gewöhnung an viel Körperkontakt
- Spielfreude für Apportierspiele
- Große Ausdauer beim Streicheln und Schmusen
Nachbetreuung / Weiterbildungen
Von Beginn an war es uns wichtig, unsere Assistenzhunde-Teams nicht nur bis zur Auslieferung des Hundes zu betreuen, sondern ihnen auch in den Monaten und Jahren danach hilfreich zur Seite zu stehen.
Die von der Assistenzhundeschule organisierte und betreute Veranstaltungen wie Städte- Kultur- und Fernreisen für unsere Teams bietet Gelegenheit, sie wieder in einer für sie nicht vertrauten Umgebung Arbeiten zu sehen. Sollte es Fragen oder Probleme geben steht ihnen anschließend die Trainerin zur Verfügung.
Auch das Gesellschaftliche bleibt nicht auf der Strecke, bei den abendlichen, geselligen Zusammentreffen mit Erfahrungsaustauschen haben wir auch immer sehr viel Spaß.
Wir sind unseren Assistenzhundeteams in Freundschaft verbunden – das ganze Hundeleben lang.
Maria Gerstmann
Mein Name ist Maria Gerstmann, ich wohne in der Nähe von Gleisdorf in der idyllischen Landschaft der Oststeiermark (Apfelstraße).
Von Jugend an hatte ich Gelegenheit Erfahrungen mit Menschen und Tieren zu sammeln. Durch meine berufliche Tätigkeit als Fahrlehrerin und den Betrieb eines eigenen Hundepflegesalons lernte ich gleichermaßen auf Menschen und Tiere einzugehen, sie zu beobachten und einschätzen. Ich lernte auch Verantwortung und Verpflichtung kennen, welche man durch einen gewerblichen Betrieb hat. Nach langjähriger Erfahrung mit eigenen Hunden in der Begleit- und Rettungshundeausbildung entschloss ich mich 1995 in der Hoffnung, Menschen, die auf Grund ihrer Behinderung benachteiligt sind, helfen zu können – Blindenführhunde auszubilden. Vom gleichen Gedanken getragen habe ich in weiterer Folge die Schule vergrößert und mich auch auf Service-, Signal- und Therapiehunden spezialisiert.
Durch meine ständigen, weltweiten Weiterbildungen spezialisierte ich mich auf die schwierigste Ausbildung von Assistenzhunden und zwar auf die Ausbildung von Hunden für Menschen mit Mehrfachbehinderung, z.B. Stützführhunden für Menschen mit Seh- und Gehbehinderung, Signalführhunden für Menschen mit Seh- und Hörbehinderung usw. Diese Assistenzhunde müssen genau auf die Bedürfnisse jedes einzelnen Hundeführers abgestimmt und ausgebildet werden.
Seit März 2019 heißt meine Ausbildungsstätte „Assistenzhundeschule Gerstmann“
ERFAHRUNGSAUSTAUSCH UND WEITERBILDUNGEN:
Seit Anfang der 90er-Jahre bis heute sammelte ich Erfahrungen in folgenden Ausbildungsstätten für Assistenzhunde:
- Seeing Eye, Morristown, New Jersey
- Southeastern Guide Dogs, Tampa, Florida
- Leader Dogs for the Blind, Rochester, Michigan
- Canine Companions for Independence (CCI), Santa Rosa, California
- Paws With A Cause, Wayland, Michigan
- Blindenführhundeschule Hirschgarten, Deutschland
- Stiftung Schweizerische Schule für Blindenführhunde in Allschwil
- South African Guide Dogs, Johannesburg
- Bulter/Mekke Assitancedogs, Holland
- Guide Dogs of America, Los Angeles
- Guide Dogs for the Blind, San Rafael, California
- Dogs for the Deaf, Central Point, Oregon
- Support Dogs, St. Louis
- Ecole de Chiens Guide de Paris, Frankreich
- Lions Foundation of Canada DOG GUIDES
- Stiftung Ostschweizerische Blindenführhundeschule
- Irland 2017 Irish Guide Dogs
- Irland 2017 Dogs for the disabled
- Australien 2018 Guide Dogs Victoria
An der Western Michigan University, Kalamazoo, absolvierte sie einen Mobilitätslehrgang für Blindenführhundetrainer unter Professor David A. Guth, Ph.D.
Zusätzlich habe ich an folgenden IGDF Seminare mich weitergebildet.
Bei diesen Veranstaltungen treffen sich weltweit alle Assistenzhundeschulen und berichten über die neuersten wissenschaftliche Erkenntnisse und praktische Erfahrungen in der Ausbildung. Zu diesen Veranstaltungen sind nur IGDF Zertifizierte Schulen zugelassen.
Frankreich, Paris 2012
Kroatien, Hvar Mai 2016
Australien, Sydney 2018